1 2

MITTELSTAND IN DEUTSCHLAND - BLOG
Homeoffice-Verordnung: Was jetzt für den Mittelstand wichtig ist
Autor: Kajetan Brandstätter, BVMW Wirtschaftsregion München
Datum: 01.04.2021
Kategorie: Wirtschaft & Recht
Teilen...  
Link bei facebook teilen :) Link bei twitter teilen :) Link bei XING teilen :) Link bei LinkedIn teilen :)

Seit dem 27. Januar 2021 müssen Arbeitgeber ihren Angestellten die Möglichkeit anbieten, im Homeoffice zu arbeiten. Tun sie dies nicht, sind die Unternehmen laut neuer Homeoffice-Verordnung in der Beweislast: Bei einer Kontrolle müssen sie glaubhaft darlegen, warum das Arbeiten von zuhause aus nicht möglich ist. Ein Arbeitnehmer muss das Angebot zur Heimarbeit allerdings nicht annehmen. Ich möchte Ihnen die grundsätzlichen Voraussetzungen für das Homeoffice sowie die Vor- und Nachteile zeigen.

Homeoffice und die Voraussetzungen: Wann ist Heimarbeit möglich?

Wenn Sie Ihre Mitarbeiter ins Homeoffice schicken, sind das die grundsätzlichen Voraussetzungen:

  • Arbeitsplatz und Ausstattung: Jeder Mitarbeiter im Homeoffice braucht einen geeigneten Arbeitsplatz und Computer. In den meisten Fällen muss eine stabile Internetverbindung vorhanden sein.
  • Internes Netzwerk: Das firmeneigene Laufwerk oder webbasierte Softwaretools wie Google Drive oder Office 365 ermöglichen es allen Mitarbeitern, auf Dokumente zuzugreifen und an ihnen zu arbeiten.
  • Technischer Support: Machen Computer, Netzwerke oder ganze Systeme schlapp, braucht es schnelle Lösungen. Der Support muss daher während der Kernarbeitszeit verfügbar sein und direkt helfen.
  • Profil der Mitarbeiter: Ihre Arbeitnehmer müssen organisiert und transparent arbeiten sowie zuverlässig sein.

Hilfreich sind auch klare Strukturen und Regeln, die Sie in einem Homeoffice-Guide formulieren. Darin finden Ihre Mitarbeiter alle Informationen rund um die Heimarbeit – etwa, wer für welches Thema der Ansprechpartner ist oder wie die Kommunikationswege aussehen. Dieser Guide schafft eine eindeutige Grundlage, damit die Zeit im Homeoffice bestmöglich funktioniert.

Homeoffice: Die Vor- und Nachteile der Heimarbeit

Das Homeoffice hat einige Vorteile – für Arbeitnehmer wie für Arbeitgeber. Doch es gibt auch Minuspunkte, die Sie kennen sollten. Ich habe beides für Sie zusammengefasst:

Vorteile

Nachteile

  • Geringeres Infektionsrisiko für Mitarbeiter
  • Keine Nebenkosten für das Heimbüro des Mitarbeiters
  • Stets pünktlicher Arbeitsbeginn, Arbeitsweg fällt weg und spart Zeit
  • Die Arbeitszeiten sind flexibler, Ihre Mitarbeiter haben einen höheren Freizeitausgleich
  • Mitarbeiter tragen mehr Verantwortung – das motiviert
  • Höhere Personalbindung durch zufriedene Mitarbeiter
  • Positives Image des Unternehmens
  • Erschwerte Kommunikation
  • Höheres Risiko, dass Mitarbeiter unproduktiver sind
  • Die Mitarbeiter sind isolierter und könnten sich vom Unternehmen entfremden
  • Risiko, dass vertrauliche Daten verloren gehen
  • Kinder und häusliches Umfeld können ablenken
  • Technische Probleme sind schwieriger zu beheben
  • Für Arbeitnehmer ist es schwerer, Privatleben und Beruf zu trennen

Homeoffice-Pauschale: Das sind die neuen Regeln

Millionen Menschen arbeiten in Deutschland schon länger im Homeoffice. Dadurch steigen bei vielen die Nebenkosten, etwa durch Strom, Telefonkosten und Heizung. Als Ausgleich für die finanziellen Belastungen brachte der Bundestag im Januar 2021 die Homeoffice-Pauschale auf den Weg. Sie beträgt 5 Euro Tag und pro Jahr maximal 600 Euro (120 Tage).

Diese Regelung gilt auch dann, wenn der Arbeitnehmer kein eigenes Arbeitszimmer hat. Allerdings gehört die neue Homeoffice-Pauschale zu den Werbungskosten, für die allen Steuerzahlern pauschal 1.000 Euro angerechnet werden. Nur wer mit seinen Werbungskosten inklusive Homeoffice-Pauschale über 1.000 Euro kommt, wird extra entlastet. Sind die Voraussetzungen für ein abgetrenntes Arbeitszimmer erfüllt, können Sie bis zu 1.250 Euro als Werbungskosten geltend machen.

Der Mittelstand in Corona-Zeiten: Gemeinsam sind wir stärker

Politiker und Wissenschaftler betonen: Die aktuelle Phase in der Pandemiebekämpfung ist äußerst wichtig. Während aktuell die kalten Wintermonate und Virus-Mutationen zu härteren Maßnahmen zwingen, versprechen die langsam anlaufenden Impfungen entspanntere Zeiten.

Keine Frage, diese Zeit ist für mittelständische Unternehmen eine hohe Belastung. Im Unternehmernetzwerk BVMW sind wir auch jetzt für Sie da: Wir tauschen Ideen und kreative Lösungen aus und unterstützen unsere Mitglieder bei allen wichtigen Themen. Melden Sie sich gerne unter diesem Kontaktformular, wenn Sie ein Anliegen oder Fragen haben. Viele wertvolles Tipps finden Sie auch in unserem Mitgliedermagazin DER Mittelstand – Das Unternehmermagazin. Sie können die aktuelle Ausgabe gerne als Print- oder Online-Version unter kajetan.brandstaetter@bvmw.de bestellen.

Herzlich,

Ihr

Kajetan Brandstätter

Werden Sie Teil des BVMW-Netzwerks: Profitieren Sie von mehr als 700.000 direkten Kontakten und dem gesammelten Know-how des größten Unternehmer-Netzwerks in Deutschland.